Hitze-Duelle in der Hitze von Natschbach
Beim zweiten Renntag zum Stockcar Racing Cup setzten sich Bernd Herndlhofer (Formel 2), Andre Haider (Saloon Cars), Stefan Holzer (Heckklasse) und Jamie Holzer (Jugendklasse) durch
„Drei – zwei – eins – Start“ hieß es heute wieder auf der 360 Meter langen Sandbahn von Natschbach-Loipersbach, wo der zweite Renntag der Saison im Stockcar Racing Cup stattfand. 37 Personen schützten sich vor den sommerlich heißen Sonnenstrahlen mit Rennoveralls, Handschuhen und Sturzhelmen, jagten ihre Boliden durch die Arena und sorgten so dafür, dass sich rund 700 Zuschauer auf der nicht minder schwül-heißen Tribüne blendend unterhielten. Gefahren wurde je drei Vorläufe sowie anschließend die Finalis bzw. abschließend die Grande Finalis in vier Kategorien.
Formel 2
Hier fand sich mit 17 Piloten fast die Hälfte des gesamten Starterfeldes wieder. Deshalb wurden die Vorläufe auch in zwei Gruppen gefahren. Die Gruppe 1 dominierte Bernd Herndlhofer. Der Titelverteidiger aus Maiersdorf an der Hohen Wand war als Favorit gestartet und gewann zwei Vorläufe. Den dritten sicherte sich der schnelle Oberhöfleiner Thomas Goll. Herndlhofer wurde im Pulk des nachfolgenden Feldes hart attackiert und musste sich mit Platz sechs zufriedengeben. – In der Gruppe 2 holte sich Marius Scherz aus Breitenau unter anderem mit einer fabelhaften Rundenzeit von unter 20 Sekunden den ersten Vorlauf und sorgte mit einem neuerlichen Sieg im zweiten Vorlauf für Herzalarm in der Sprecherkabine, wo bekanntlich sein Vater Markus Scherz die Rennen seit Jahren mit Enthusiasmus kommentiert. Möglicherweise verhinderte Matthias Rumpler aus Landschach mit seinem Sieg im dritten Vorlauf einen Einsatz im Reporterkammerl, denn Scherz wurde diesmal hinter Gregor Ostermann (Peisching) nur Dritter 😉. – Im B-Finale setzte sich Johann Ritzinger aus Gloggnitz vor Nico Deutsch aus Wiener Neustadt und Michael Draxler aus Grünbach am Schneeberg durch. – Ins A-Finale nahm Matthias Rumpler sein Hoch vom Vorlaufsieg mit und setzte sich auch hier vor Gernot Weiss (Edlitz) und Walter Gasteiner (Neunkirchen) durch. Favorit Bernd Herndlhofer kämpfte mit einem hängengebliebenen Gasseil an seinem Boliden und rettete sich auf dem sechsten Platz ins Ziel. – Die Entscheidung um den Tagessieg musste also zur Freude der Zuschauer im letzten Rennen des Tages, im Grande Finale fallen. Dieses musste einmal unterbrochen werden, weil sich Johann Ritzinger mit Getriebeschaden verabschiedete. Nach dem Restart überließ Bernd Herndlhofer seinem Gasfuß das Kommando, und dieser bedankte sich beim Rest des Körpers nicht nur mit der schnellsten Runde des Tages, sondern auch mit dem Grande- und also auch dem Tagessieg.
Saloon Cars
Sechs Autos duellierten sich in der Saloon-Klasse und zeigten beherzten Motorsport, der gleich in ersten Vorlauf zu einer heftigen Kollision zwischen dem Tagessieger des ersten Renntages, Emanuel Haider aus Landschach, und dem Stinatzer Kevin Schermann führte. Die Punkte für den Sieg gingen an Emanuels Bruder Andre Haider. Der zweite Vorlauf verlief ohne Zwischenfall und endete mit einem überlegenen Sieg von Emanuel Haider, der zehn Sekunden vor dem restlichen Feld ins Ziel kam. Und letztendlich schloss sich der Kreis im dritten Vorlauf, indem ausgerechnet die „Bruchpiloten“ des ersten Laufs vorne lagen. Emanuel Haider gewann vor Kevin Schermann. – Und auch das Finale wurde zur Haider’schen Angelegenheit, wenn auch nur knapp. Denn lange Zeit sah es nach einem Sieg für den ein überraschendes Comeback feiernden Ex-Champion Andreas Kampichler aus. Doch eineinhalb Runden vor Schluss musste der Spitzenreiter aus Diepolz den immer schneller werdenden Emanuel Haider vorbei- und schlussendlich vor ihm ins Ziel ziehen lassen. – Womit Emanuel Haider auch als Topfavorit ins Grande Finale ging. Doch oft kommt es anders als man denkt, denn nach einem Crash am Ende der ersten Runde war der Tag für Haider zu Ende. Mit kaputtem Fahrzeug musste er am Rand stehend dem Rest des Feldes zusehen und bekam einen Sieg von Bruder Andre Haider vor Kevin Schermann und Roman Führinger (Wiesmath) präsentiert. Womit Emanuel Haider den Tagessieg verspielte und Andre Haider diesen trotzdem heimholte.
Heckklasse
Nichts Neues, und das praktisch seit Jahren, gibt es aus der Kategorie der heckgetriebenen Fahrzeuge zu vermelden. Der Serienchampion Stefan Holzer aus Oberwart lässt noch immer keinen Rivalen an sich heran und beherrscht die Klasse nach Belieben. Selbstredend dass der Burgenländer einmal mehr sämtliche Vorläufe inklusive der Finalrennen und also auch den neuerlichen Tages-Triumph auf seine private Siegerdatei laden konnte.
Jugendklasse
In der Klasse der Stockcar-Nachwuchshoffnungen scheint ein Name in den Blickpunkt zu rücken. Der 16-jährige Scheiblingkirchner Manuel Ungersböck legte nach seinem Auftakt-Tagessieg im April heute nach. Er gewann in Startergruppe 1 zwei Vorläufe. Den Hattrick verdarb ihm die Voitsbergerin Cora Kraßnigg (13 Jahre) mit dem Sieg im dritten Run. – Der insgesamt neunköpfigen Jugendklasse (davon mit Lara und Cora Kraßnigg, Paula Giefing sowie Yasmin Pospichhal vier Mädchen!) drückte der zweiten Startergruppe der erst 12 Jahre junge Jamie Holzer aus der Oberwarter Heck-Dynastie seinen Stempel auf. Holzer gewann alle drei Vorläufe, womit dem ultimativen Showdown mit Ungersböck bzw. Kraßnigg im anschließenden Finale nichts im Wege stand. – Zuvor jedoch stand noch das B-Finale auf dem Programm. Und dieses sah den 12-jährigen Jakob Posch aus Mollram vor Nico Kügler (15 Jahre/Diepolz) und Philipp Supin (13/Ternitz) und Yasmin Pospichal (14/Bad Vödslau) als Sieger. – Das wie das Wetter heiß umkämpfte A-Finale ging schlussendlich an Jamie Holzer, der sich damit auch den Tagessieg sichern konnte. Überraschenderweise landete im Finale aber nicht Manuel Ungersböck hinter dem Burgenländer, sondern Paula Giefing (14/Breitenau) und auch noch Lara Kraßnigg aus Voitsberg (die am Freitag 17 Jahre wurde). Hinter Manuel Ungersböck platzierte sich noch Cora Kraßnig auf Platz fünf.